inszeniert für das ITZ zimmertheater tübingen
die entrümpelung eines leer stehenden hauses fördert ein notizheft von 1988 zutage: ein junges paar versucht, mit handschriftlichen liebesbotschaften kontakt zu halten. der asynchrone takt der schichtarbeit zwingt sie auseinander, obwohl sie täglich in derselben küche essen, im selben bett schlafen und mit demselben kugelschreiber ins selbe heft schreiben. ein fernfahrer berichtet von 33 jahren ehe, in denen er nur elf jahre zu hause war: seit 40 jahren fährt er durch europa und ist stets nur am wochenende da. wie geht die kindererziehung per telefon? und die liebe in so langen pausen? eine nachtschwester in der unfallchirurgie sieht das nicht dramatisch. wie schön ist es, ins bett zu gehen, wenn der andere zur arbeit muss! und heute? wartet jemand auf eine chat-nachricht vom flirt von gestern abend – ein live-ticker der gefühle begleitet beide durch den tag.
wahre geschichten über das senden und empfangen, die liebe unter abwesenden in den lücken, die die arbeit lässt.
mit eva lucia grieser, lauretta van de merwe, roman pertl, morris weckherlin
regie und ausstattung: magz barrawasser
text: marcel raabe und manuel waltz
dramaturgie: jana gmelin
premiere war am 24. 9. 2022
bildnachweis für alle fotos: alexander gonschior