inszeniert für das stadttheater bremerhaven

carol sitzt verzweifelt nach johns vorlesung im hörsaal. sie hat für ein referat über den lehrstoff seines seminars eine ungenügende note bekommen. john bietet ihr an, den stoff in seinem büro noch einmal durchzuarbeiten und anschließend ihre note in «bestanden» zu ändern. als sich ihre verzweiflung nicht legt, nimmt er sie tröstend in den arm.

zwei wochen später, selber ort: was aus sicht des professors ein zwar nicht regelkonformes aber gut gemeintes hilfsangebot war, sieht aus der sicht der studentin ganz anders aus. johns verhalten wertet sie als paternalistisch, das angebot, zur nachhilfe in sein büro zu kommen, als annäherungsversuch und den arm um ihre schultern als sexuelle belästigung. also hat sie sein verhalten der antidiskriminierungsstelle der hochschule gemeldet. jetzt geht es für john, dessen berufung zum ordentlichen professor gerade bevorsteht, um alles oder nichts. er bearbeitet carol, die anzeige fallen zu lassen. sie geraten in streit.

wie immer bei david mamet hängt alles am richtigen gebrauch der worte. was hat john wirklich gesagt beim ersten gespräch? wie hat carol es verstanden? wie unterschiedlich ist die wahrnehmung zweier menschen von ein und demselben ereignis?

das 1992 uraufgeführte stück, das auf einem wahren fall basiert, ist gerade von einer offensichtlichen aktualität.

premiere war am 31.5.2019 im hörsaal M200 der hochschule bremerhaven, inszeniert für das stadttheater bremerhaven

 

inszenierung und ausstattung: magz barrawasser

dramaturgie: peter hilton fliegel

mit: juliane schwabe und kay krause

regieassistenz: luise peters

bildnachweis für alle fotos: heiko sandelmann / stadttheater bremerhaven