inszeniert und geschrieben für das schauspiel essen

*eingeladen zum heidelberger stückemarkt 2018*

am morgen des 21. februar 2012 stürmen fünf junge frauen in die christ-erlöser-kathedrale in moskau und verrichten ein gebet – ein punk-gebet. „mutter gottes, jungfrau, verjage putin!“ rufen sie und fordern damit die ganze härte eines quasi-autokratischen staates heraus: nadeschda tolokonnikowa und zwei ihrer mitstreiterinnen werden für die gewaltfreie aktion wegen „rowdytum aus religiösem hass“ zu zwei jahren arbeitslager verurteilt. das urteil schlägt weltweit hohe wellen. über nacht werden aus den aufständischen punk-musikerinnen gefeierte „putin-kritikerinnen“. aber es geht um mehr als putin, tauchen neben ihm doch auch „mutter“, „gott“ und „jungfrau“ in der entscheidenden zeile des punk-gebetes auf.

der kampf der pussy riot-frauen ist ein feministischer, ein kampf gegen eine patriarchale ordnung, in der eine von männern dominierte verquickung von religion und politik den ton angibt. es ist ein kampf gegen phallozentrismus, homophobie und gender-normen, die den alltag nicht nur in russland fest im griff haben.

premiere (UA) war am 15.06.2017 am schauspiel essen

mit: silvia weiskopf, jaela carlina probst, katharina goebel

inszenierung: magz barrawasser

text: magz barrawasser und florian heller

bühne und kostüm: johanna denzel

musik: anke wisch

dramaturgie: florian heller

 

                  

bildnachweis für alle bilder: diana küster / theater und philharmonie essen