25. 3.

götter und heldensagen hatten (oder haben?) glaube ich eigentlich den sinn, den menschen ehrfurcht vor den übergeordneten entitäten einzuflößen. je größer die allmacht der götter, desto ängstlicher, kleiner und damit gefügiger der mensch.

während ich gemütlich im bett liege, kaffee trinke und mir die antiken griechischen mythen als hörspiel vorlesen lasse stelle ich fest, das bei mir genau der gegenteilige effekt einsetzt: mein leben kommt mit angenehm händelbar vor. ich fühle mich machtvoll allen möglicherweise anstehenden problemen gegenüber, ich bin gewappnet, denn ich muss mich nur mit so banalen sachen wie umsatzsteuer, regelmäßiger ernährung, zwischenmenschlichkeit und guter lebensplanung auseinandersetzen – easy peasy im vergleich zu den bemitleidenswerten, impulsiven, unfähigen götterwesen, bei denen alle nase lang kinder gefressen, unterwelten durchquert oder riesenadler vom aufessen der eigenen leber abgehalten werden müssen.