10. 2.

neues aus dem „problemviertel“ – teil 1

wenn man in essen den stadtteil altenessen erwähnt ist die reaktion meistens “ was? warum fährst du da hin? was willst du denn da? gab es da nicht letztens erst eine schießerei?“ genau dort befindet sich ein fitnessstudio, zu dem ich gerade des öfteren und sehr gerne gehe – weil sich dort die menschen grüßen, man mal kurz miteinander scherzt auf dem weg zur umkleide, das studio verkehrsgünstig liegt, die atmosphäre auf dem kleine platz davor entspannt ist und die anderen sportler*innen bei kursbeginn füreinander die geräte bereit legen.

ein paar tage vorher war ich zum probetraining in einem studio in rüttenscheid. „oh, schön! in rüttenscheid ist es so angenehm zu leben! da gucke ich gerade nach einer günstigen wohnung.“ im dortigen fitnessstudio gibt es espresso, ristretto und americano aus der glänzenden barista-maschine. die mitarbeitenden tragen blazer. über der sesselecke hängt ein „lounge“-schild. aber nachdem ich dort anderthalb stunden trainiert habe, in der umkleide niemand hallo oder tschüss sagte, kein*e kursteilnehmer*in sich beim trainer für die yogastunde bedankte und der großteil der damen rosa trug habe ich mal wieder festgestellt, dass ich ziemlich genau weiß, in welche teile der stadt ich gehöre.

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